Die Minquiers sind eine Gruppe kleiner, nicht dauerhaft bewohnter Inseln südlich der britischen Kanalinsel Jersey. Die Etymologie des Namens ist umstritten und könnte entweder vom bretonischen minihi stammen, das für ein Heiligtum steht, oder von minkier, das man mit Fischverkäufer übersetzen kann.
Die wichtigsten Inseln dieser Formation sind:Maîtresse Île / Maîtr‘ Île
Les Maisons;
Desweiteren gehören zu den Minquiers:Le Niêsant
Les Faucheurs
La Haute Grune
Eine kleine Truppe von Wehrmachtssoldaten auf den Minquiers gehörte wohl zu den letzten, die sich im Zweiten Weltkrieg ergeben haben. Ein französisches Fischerboot näherte sich kurz nach Kriegsende der Inselgruppe und ankerte in der Nähe. Ein voll bewaffneter deutscher Soldat näherte sich, bat um Hilfe und sagte: „Wir wurden von den Briten vergessen, vielleicht hat ihnen niemand auf Jersey gesagt, dass wir hier sind. Ich möchte, dass Sie uns nach England bringen, wir wollen uns ergeben“. Dies geschah am 23. Mai 1945, drei Wochen nach dem Ende des Krieges in Europa.1950 gingen Großbritannien und Frankreich vor den Internationalen Gerichtshof (IGH), um auf freundschaftlicher Basis klären zu lassen, zu welchem Land die Minquiers und die nordöstlich von Jersey gelegene Inselgruppe Ecrehos gehörten. Die Franzosen fischten in den umliegenden Gewässern, aber Jersey übte darüber verschiedene Verwaltungsrechte aus. Der IGH hat die historischen Unterlagen in diesem Fall geprüft und schließlich in seinem Urteil vom 17. November 1953 die beiden Inselgruppen Jersey (vor Gericht vertreten durch das Vereinigte Königreich) zugesprochen.
Bemerkenswert ist, dass die Minquiers von Victor Hugo in seinem Roman „1793“ über die Französische Revolution ausführlich erwähnt werden. Er beschreibt, wie tückisch sie sind, und dass ihr Gebiet größer ist als das der Insel Jersey selbst. Hugo lebte an verschiedenen Stationen seines Lebens sowohl auf Guernsey als auch auf Jersey und war so mit der lokalen Überlieferung vertraut.
Die Minquiers stehen unter dem Schutz der Ramsar-Konvention.